Fediverse im Bildungsbereich

Wer: MoniKa (cyber4EDU) und Melanie Bartos (Uni Innsbruck)

Beschreibung
Wir organisieren ein Vernetzungstreffen von Interessierten und Personen, die das Fediverse im Bildungsbereich schon nutzen und ggf. sogar eigene Instanzen betreiben - sei es im Hochschulkontext, in der Berufsschule oder auch für Bildungsinstitutionen in einer Region.
Wir möchten uns darüber austauschen, wie das Fediverse für Wissenschaftskommunikation sowie einen Beitrag für Bildung und Aufklärung im Digitalen genutzt werden kann. Sind Parallelstrukturen mit anderen Plattformen sinnvoll oder braucht es ein klares Commitment zum Fediverse als Hauptkommunikationsweg? Wie schaffen wir Sensibilisierung in der eigenen Institution für Social Media und die Notwendigkeit für Alternativen zu Twitter und Co?
Auch möchten wir uns Fragen zu Haftung, Moderation und Eigenverantwortung der Institution und deren Mitgliedern zuwenden.

Braucht es offizielle Statements oder funktioniert es als Grassroots-Bewegung?

Wenn euch das interessiert und ihr im Bildungsbereich unterwegs seid, kommt vorbei!

Mitschrift des Meetings

Dies sind die Notizen des Meetings. Um auch im Nachhinein im Kontakt zu bleiben, haben wir un auf den #EduFedi geeinigt. –> Wir blieben in Kontakt und wollen nächstes Jahr wieder ein Meeting beim 39C3 schaffen.

Uni Insbruck

Mastodon eigene Instanz mit SSO für alle Mitarbeitenden, daher wird es so oft zitiert.

Wissenschaftskommunikation

  • IDW –> Wisskom.Social für Institutionen und Einzelpersonen
  • Zugang und wie mit Hochschul-Mail und Nachweis.
  • Forschungsprojekte: über IDW “Mikro-Blog” im Fediverse zu betreiben, statt Projektseite bei der die Finanzierung im Anschluss unklar ist.
  • Problem: einige gehen zu BlueSky
  • Warum eigentlich? Wo sind die Learnings?
    • “Shittification” bzw “EnShittification” (geprägt von Cory Doctorow)
  • Vorbehalte: “Das ist so kompliziert” oder “Da ist doch niemand” - unklar, warum sich diese Vorbehalte halten?
  • Herausforderung für das fediverse zu Sensibilisieren und zu werben –> Herausfordreung, nicht als Lästig zu gelten, wenn man das Thema anspricht –> wie lässt sich eine Präsenz bei X mit den Leibildern der Institutionen vereinbaren?
  • Mindestens einen offenen Kanal anbieten –> bzw. die anderen nicht noch bewerben
    • Problem: Es macht extra-Arbeit. Die kurzfristig nicht belohnt erscheint.
  • Mastodon sei kompliziert:
    • Kompliziert: Ich melde mich nicht bei einem Konzern an, sondern muss mich für eine Plattform entscheiden
    • Wahl des Instanz - wie ist es mit dem Umzug
    • Nachvollziehbarkeit von Auswahlkriterien, Moderationsregeln etc.
    • Das braucht Zeit, Wissen und Verständnis über eigenen Kriterien

Wie denn jemanden gut überzeugen?

Argumente für Individuen:

  • Lohnt es sich, nicht mit dem “Warum” einzusteigen? Ja, lieber mit dem “Wie”, weil es eher daran scheitert.
  • Braucht es allgemein/grundsätzlich Social Median Aufklärung?
  • Vergleich mit E-Mail (Offene Schnittstellen): Die E-Mail nicht totzukriegen, eben weil sie dezentral (verschiedene Instanzen), aber über offene Schnittstellen kompatibel ist.
  • Instanzen-Listen helfen für die Auswahl, müssen aber gepflegt werden
  • Kriterien der Auswahl
  • Beispiel:
    • Forum Wissenschaftskommunikation
      • Einstieg über “(En)Shittification”
      • Darüber zu Social Media
      • und darüber zu Mastodon kommen
  • Argument des Studienmarketings
    • Aber bisher kaum belastbare Daten, dass Social Media ein Faktor für die Studienwahl ist
    • Annahme, dort (Social Media/Instagram, TikTok etc) sind die jungen Leute
    • Verantwortung der Hochschule: Gesellschaftspolitische Verantwortung, um Role Models zu sein –> Ressourcentechnisch machbar und zugleich eine Möglichkeit, ein Vorbild für gute, ethische Wissenschafts- und Hochschulkommunikation sein
    • Argumentation um “Enshittification”: Wir nutzen das Netzwerk nicht nur, sondern sehen auch zu, dass es inkl. der darin geführten Diskussionen besser wird –> Bereitstellung offentlicher Infrastruktur und diese wird auch genutzt
    • Man muss auch da hingehen, wo man in Zukunft sein möchte (early adopter sein)

Argumente für Wissenschaftlerinnen/Publizierenden:

  • Die wollen i.d.R. Unabhängigkeit von der eigenen Institution, weil davon auszugehen ist, dass sie noch mehrfach von einer Hochschule zu anderen wechseln werden - daher Instanzen, die umzugsfreundlich sind
    • idw führt aktuell wisskomm.social –> da ist die Anmeldung aktuell noch an die Hochschul-Adresse gebunden.
  • Druck zum Wechsel hin zu mastodon muss von Wissenschaftler*innen kommen, um Publikationen, Wissenschaftsnetz etc zu behalten
  • “Reichweitenlüge”: Erreicht man wirklich die, die man möchte und wie sind die Reaktionen auf Posts - ist das der wiss. Diskurs, den man sich wünscht?
  • welche Inhalte will man, dass sie angezeigt werden?
  • Welches Monitoring und welche belegbare Daten gibt es hier für/gegen die Instanzen?

Zahlen bzw. Daten finden –> Marketing und Co braucht die Zahlen –> wie sind denn die Reaktionen auf unsere Posts, Anzahl, Reichweite, Re-Direkt –> früher suf twitter gut möglich auszuwerten, da wird fürs Fediverse gerade etwas entwickelt –> Online fediforum entwicklet da grad eine Demo

Argumente für Institutionen:

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Eltern und Schule

  • Bezahlung und Verantwortung
  • Kommunikations- und Schulregeln selbstentwickeln
  • partizipativ den Prozess von Überlegung bis zur Umsetzung gestalten

Verantwortung für Infrastruktur?

  • Landesebenen wären sinnvoll
  • Ressourcen sinnvoll nutzen
  • aber auch um sinnig mit Schulwechseln umzugehen

Integration in Unterricht als Inhalt, nicht als Tool

Moderation, von wem, wie und nach welchen Regelungen?

  • Moderation als Anlass für Bildung nutzen, um über Kommunikation und gelingende Kommunikation anzuschauen und zu lernen - Demokratische Willensbildung auch im Digitalen fördern
  • cybermobbing thematisierbar machbar und daran auch lernen
  • Digitale Mündigkeit als Ziel

Wie können wir darüber hinausstrahlen? –> Leuchturmprojekte